Weinlesetagebuch 2020

Dienstag, 15. September: Prolog

 

So bald ist es wieder soweit ... ,ich würde sagen, ich beginne mit einem "Prolog" 😂... Weil das auch JEDES Jahr das Gleiche ist: "Wann fang ma mit der Lese an?" ... Scheff: "De Woch'n SICHER no net"... Anfang der Woche geht Scheff bedächtig durch die Weingartenzeile - neigt sein Haupt hin und her - zutzelt an den Weintrauben (er ißt NIE-- NIE!!! Weintrauben) -- und wenn DAS passiert, dann weiß ich.... OHA!!! I muass gaaanz schnell meine blauen Bärchenhäferl zamm suachn!

Und genau so war es auch heuer wieder: als er mit dem Herzumgezutzel fertig war: "Manst de soit ma scho friahra lesen? De g'herat'n scho oba!" Scheffin:"Wann? ---Wann? .. Hallo WANN??????????!" Scheff: "Freitag?".... Mögen die Spiele beginnen.........................................................................😏 Das ist dann aber eine andere Geschichte, hoffentlich der Beginn einer guten....🙈😀

 

... ahso: auch jedes Jahr wie immer: für alle Fehler in Rechtschreibung und Ausdruck und sonst was halt - bitte um Nachsicht... 😏🙈


Tag 1: Freitag, 18. September

 

Der erste Lese-Halbtag ist geschafft und ich hab gleich a Schreibblockade...

Weil – eigentlich – alles so ist wie jedes Jahr und irgendwie a net!

Die obligatorische Einschulung von Seiten des Scheffes wurde ausgeweitet auf „Covid-Regeln“.

Schön „desinfiszieren“ (da rollt sich mein krankenschwesterliches Ohrläppchen immer ein: wegen einem kleinen „S“ im Wort....)

Abstand (-keiner knutscht mit irgendwem – außer den, den er geehelicht hat.)

Die Lesermann-frauschaft stand pünktlich und motiviert in der Einfahrt, mit bunten Handschuhen und ein wenig „Glamour“ am Jackerl...

Geplant war heute,  auf Grund der leichten Fäulniserscheinungen der Frühsorte, ein Weingarten zum Abzwicken.  Das hat geheißen (für alle Leser der letzten Jahre): „Krotzenputzen“ – gleich zum Einstieg! Unser Onkel P. war auch wieder anwesend – OHNE Schürzerl! Weil er meinte: „Jetzt was i wia’s geht: I muss von mir wegputzen!“ (was übersetzt heißt: die g’fäut’n Beeberl weg vom Körper spradern!)...

Lese war entspannt, Wetter wie wir es gern haben, Trauben – gut heuer ein wenig mehr Arbeit zum Ausputzen, aber trotzdem gut zum Essen! Wie Fräulein M. gleich von der Früh betätigte: „Wenn man der lieben M. schreit hört man immer nur ein „MHMUPMF“?? (Heißt so viel wie „JA“ mit Mund voller Weintrauben!

Dazwischen wurde natürlich amoi abgedürschtet: Wenn die Scheffin net das Trinken vergessen hätte.. Sowas ist mir noch nie passiert – war Premiere! Am ersten Tag vergess ich immer was, meist des Handtuach zum o’trocknen – oder das Wasser zum Waschen. Aber in G’spritzen???? Na guat, Hauptsache der Kaffee und Leitungswasser war mit! (Man darf die Leut net glei am Anfang zu viel verwöhnen...)

Die harmlose Einsteigervariante der kulinarischen Leserversorgung war heute Leberkas!

Kredenzt an die Lesertruppe, schön covidkonform,  auf 3 Tisch verteilt.

 

... So das war’s fürs Erste... Recht viel mehr Aufreger sind heute nicht passiert, was am ersten Tag auch nicht sein muss. Am Mittwoch geht es weiter – so richtig halt.... 

Tag 2: Mittwoch, 23. September 2020

So das sind wir also wieder – im alljährlichen Lesewahnsinn! Start um 7 Uhr – ja, man sieht um diese Zeit auch ohne Stirnlampe ganz gut... Nachdem Scheffin sich um 1.30 noch immer schlaflos im Bett gewälzt hat – wahrscheinlich die Aufregung und Vorfreude – ist sie um 6 Uhr hochmotiviert aus dem Bett gesprungen mit relativ hängadn Aug! Scheff hat übrigens auch nicht besser ausgesehen. Ich muss mich outen: ich bin ein Morgenmuffel: Kaffee geht – Gespräche nein!

Wenn dann um 7.00 Uhr die hochmotivierte, schnatternde Lesemannschaft vor der Tür steht... perfect match! Die Freude unserer Leser ist ja ungemein ansteckend! Alle aussa putzt – einer hat uns sogar seine hübsche Flickenhose als Sonntagshos’n verkaufen wollen! Fräulein A. stand in leuchtenden Rosa vor uns: „Immer für Dich da“..

So sind wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang gut gelaunt am Heiligenstein gelandet. Heutiges Programm: Muskateller!

Schöne goldige Trauben – zum Durchputzen! Die will der Herr Scheff ja immer gaaanz schön ausgeputzelt. Die bleiben nämlich gequetscht in der Presse über Nacht stehen. Die Beerenhaut soll sich auslaugen, weil da die Geschmacksstoffe drinnen sind. Wie Scheff sagte: „Sie schmoren im eigenen Saft“ – Da kann sich jetzt jeder sein eigenes Bild dazu vorstellen!

Heute war es von Morgen an schon sehr warm und auch schwül! Die Muckerl hatten Kirtag! Nachdem die Viecher immer lästiger wurden und eine sich dann auch noch in meiner Luftröhre verirrt hat, war Schluss mit lustig! Hustenanfall in Zeiten wie diesen kommt nicht gut an! Kurzerhand wurde das Desinfektionsmittel zweckentfremdet und damit eingeschmiert! Auch der Scheff bekam ein Patzerl auf seinen „Landeplatz“, da wo mal die Haare waren...

Wir haben zwar gestunken wie die anonymen Alkoholiker – aber dafür waren die Fliegen weg!

Unsere Leser arbeiten ja mit allen Tricks um einen früheren Feierabend zu ergattern. Nachdem der erste die Schere um d’Erd g’haut hat – die Feder davon gesprungen ist – dacht er: „So fertig für heute!“ Aber nicht mit uns! Auf allen Vieren sind Leser, Scheff Junior und Scheffin durchs weingärtliche Gebüsch gekrochen. Scheff Junior deswegen, weil die anderen zwei ka Brü’n aufghabt haben! Nach erfolgloser Suche sah der – jetzt scherenlose Leser – sein „Feirob’nd“  um 9.30 gekommen.... wäre nicht doch der Scheffin das blitzende Federl ins Aug gestochen.... Tja so samma: wir schinden die Leute aus wo es geht ...

Nachdem der Heiligenstein abgelesen war, wurde gewechselt zu den Kogelbergmuskateller! Und es ging schneller als erwartet! Es war leider auch die Menge der Trauben geringer als im Vorjahr.. So waren wir ratz-fatz am Mittagstisch... Eine Stunde VOR den berühmten Maurern!  Nach einem Berg Wurschtfleckerl gings um 12.00!! in den „Feierabend“...

Apropos Wurstfleckerl: Heuer geht’s mir, was das Kochen betrifft ja gut! Mama kocht! Nachdem ich jetzt über 15 Jahre den Kochlöffel schwinge, ist es gar nicht einfach diesen ab zu geben! Meine Mutter: „Du bist furchtbar!“ „Warum????!“ – „Weil Du dir nicht helfen lässt!“ Gut – ich gebe den Löffel jetzt ab!

 

Es hat vorher gerade gedonnert!!! .... Wir taten morgen gern weiterlesen.............. aber das ist eine andere Geschichte!

Tag 3: Donnerstag, 24. September 2020

Ich sag Euch was: heute is nix aufregendes passiert! NIX! Ein soooo ein ruhiger Lesetag!

Vielleicht lag es daran, dass wir „frauenlastig“ in der Überzahl waren...

Sogar das Wetter war „ruhig“ (sonnig – warm – a wenig „losert“). I hob nix vergessen, bin aber seit Mittag genau so „losert“ wie das Wetter... (An den Spaghetti lags wohl nicht.)

Wir haben Grüner Vetliner durch gelesen, nach „scheffischen Anweiseungen“, a bisserl „Krot’zn putzt“ hoit. Alle waren gechillt, sogar die Bienen auf den Trauben. Die Scheffs waren zufrieden mit eanara: „Eh-ok-Fuhr“...

 

Ansonsten tuats heut a bisserl Büderl anschauen (Irgendwie werd i a net jünger – und das „Rad kann man bekanntlich auch nicht neu erfinden... ) Und was morgen daher kommt weiß nur der Wetterfrosch... Auf allen WetterAPPS regn’ts. So jetzt mach i ma an Kaffee... oder vielleicht warat do der Nußschnaps g'scheiter?


Tag 4: Dienstag, 29. September 2020

WAS soll ich schreiben?? Feucht – nass –Grüne Veltliner nicht so wie wir sie gern hätten – an verstopften Küchenabfluss und verbrennte Finger am Nudelwasser!

I fang von vorne an! Weil es irgendwie net zum Regnen aufhören mag – haben wir mal vorsichtig 9 Uhr Lesebeginn anvisiert. Schön brav waren alle da mit eanare Gummistieferl, Handschucherl... (die nach drei Stund voller Gatsch waren!) UND eine Leserin war gleich total „zuversichtlich“: sie is mit da Duschhaube gekommen!!!

Morgens um 9 sind ja noch alle voll motiviert, lustig und gut drauf! Freudig schereschwingend gings ans Grüner Veltiner ausputzen! Das sogenannte Krotzenputzen („Krotz’n“ = gefaulte Beeren – so RICHTIG gfäut hoit!), inklusive „Fohrer-moch’n“ („Foara mochn“ = Die Fersche einhacken in der Erd und durchziehen! Dient als Markierung für den nächsten der Nachkommt beim Backsteu! „Backsteu“ = Pfahl der Säule zwischen den Weinstöcken)

 .... Es stehen nämlich mehr Leute in der Zeile – die alle brav durchputzen, die sauberern Weintrauben bleiben hängen.. Und wenn man kann „Foara“ mocht, kummt da nächsten hinten nach und schneid’t ois o!... Ich musste es den neuen Damen heute erklären: „Geh moch an Foara“! – „Wos is des?“... Als dann alle endlich soweit waren, dass sie selbständig auf die Trauben losgelassen werden konnten, war ein mords G’furie und Geschwurbel.. Alle noch frisch und munter durch die Gegend schnatternd!  Wenn der Scheff dann auch noch „Liebe Leute – scheeeeeeeeeeeeeeen mocht’ses!“ sogt, dann ist die Welt in Ordnung! Aber man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben! Unsere Neuerung! Wir lesen bis ca. 16 Uhr! Auf Grund des grandiosen Lesewetters wird jetzt ein Gang raufgeschaltet! Irgendwann wurde in der aller obersten Etage wieder die Schleuse geöffnet! Aber – ziemlich feizeulig: grad so viel, dass es herum g’saut hat! („g’saut“ = Nieselregen!)

Als wir dann auch noch den Weingarten wechselten und die Weintrauben immer g’fäuter word’n san, ist auch der „Schnatterpegel“ gesunken! Da hat nicht mal mehr das „Glitzerkragerl“ unserer Leserin geglitzert! ... ABER braaaaaaaaaaaaaaaaaaav waren alle!!! Der Scheff war mit der Fuhr mehr als zufrieden!! Die Arbeit hat sich definitiv gelohnt!!! Um 16.00 dann Schluss!

Meine Mama-Köchin hat in der Zwischenzeit schon Geschnetzeltes gekocht. Ich schnell heim – Nudeln abseich’n – Küchenabfluss verstopft – nix rinnt ab! Deppenscheffin ins heiße Nudelabseichwasser nach gegrapscht – gut dass wir Aloe Vera im Haus haben!!! ...

Scheffin mit verbrannten Patschfingerl – stinksauer – Essen serviert!

So und jetzt sitz ich da – und halte es wie unsere neue Leserin: „Des Schönste is dann frisch geduscht im Pütschama!

Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Ab Mitternacht soll es trocken und windig werden!

 

Was soll ich sagen??? „HURRA WIR LEBEN NOCH“.......................................................................


Tag 5: Mittwoch, 30. September 2020

8 Uhr Lesebeginn – „Hurra es ist trocken!“ - blauer Himmel – Duschhaube blieb daheim!

DAS war schon mal ein guter Start! Alle wieder motiviert und Schere gschmiert! Des Kreuz von der Scheffin hat auch einen Klecks Schmier abbekommen (ACHTUNG eine Produktplatzierung: Aloe Vera Heatlotion!) Es ging am „hinter’n Kogelberg“ zu den Grünen Veltliner – G’fäute „auslesen“- was sunst! Aber sooo schlimm warens dann gar nicht! Die Stimmung war gut – bis der Scheff kam! Stinksauer und spinnat! Aus unerfreulichen Umständen im Keller gleich am Morgen hot’s hoit „beart“ („beart“ = es funktioniert überhaupt nicht so wie man es gern hätte – harmlos ausgedrückt!)

Und wenn Scheff spinnt – rette sich wer kann! Er hat zwar an Grund gehabt.. aber trotzdem – rette sich wer kann! Alle haben brav weiter“gekrotzt“ (Krotzen putzen = siehe gestern!)

Die Aussicht am hinteren Kogelberg ist immer wieder ein Traum! Der Heiligenstein liegt vor Dir und die siehst weit ins Land! Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen haben wesentlich zu einer guten Stimmung beigetragen. Zur Jaus’n hatten wir den ersten Weingarten „abgeputzelt“ und es wurde sogar lauthals im Chor gesungen! Ob aus Freude oder Verzweiflung kann ich jetzt nicht mehr so genau sagen...

Dann Wechsel zu den Grünen Veltliner - auch am Kogelberg, die „ganz Schönen“ – die wir gestern nicht fertig gemacht haben! Irgendwie habens heute gar nimmer so schlimm ausgeschaut! Obs am gestrigen Super-Nieselregen gelegen ist oder weil man sich bekanntlich ois a weng schen reden kann...??? „Aaaaaach egaaaaal!“ sagt unser Ungar Peter immer --- „Oba miass’ns“ sog’n mir!

Als unsere neue Leserin – Fräulein J. – mit mir bei unserem Rieslingboden vorbeigefahren ist, meinte sie: „De san a net recht schen, de mechate i a net lesen!“ UMPF.......Ich hab sie dann kurz aufgeklärt: DOCH die wird sie lesen, de g’hearn uns!!  )))))) 

Mittlerweile herrscht auch ein netter Austausch von Scheff und Winzerkollegen: 

„Wie schaun Deine Weiwa aus?“ Damit sind nicht die eigenen angetrauten Ehegattinnen gemeint sondern die Weinbeeren!! („Weiwa“ = Weinbeeren!“)

Heuer raufen leider alle mit Fäulnis herum! Es ist ja nicht so, dass es NUR ein dafäuta Motschga ist („dafäuta Motschga“ = undefinierbare, schleimige Masse von was auch immer!) Aber auf Grund des vielen Regens sind die Trauben halt heuer etwas anfälliger dafür! Die Lese gestaltet sich schwieriger weil vielmehr selektiert werden muss um zu der Qualität zu kommen die wir gern hätten.

Es ist wieder der Winzer im Keller gefragt was er gutes draus macht!

Da wir jetzt auch am Nachmittag lesen – wird zu Mittag Essen heimgefahren. Also auf zum fröhlichen Linsenessen inklusive Keks und Kaffee.

Ein kleines Grüppchen Leser, - alle ziemlich angefressen (aber von den Linsen) – an die Krotzen haben wir uns gewöhnt, die können uns nix mehr ab, hat sich dann wieder aufgemacht am Kogelberg.

Die Sonne hat uns dann noch richtig gezeigt wie sie könnte wenn sie wollte, da ist sogar in Scheff das Herz aufgegangen und er ist „aufgetaut“! Wenn er sein Fotz („Fotz“ = sein entzückendes Mündchen) zwischen die Zeile umahält zu an Bussl, dann ist alles wieder gut!

Ja... so ist das lustige Winzerleben während der Lese! Der Scheff war zufrieden mit dem heutigen Lesetag, wir alle hundsmiad und bereit für amoi Kreizschmier’n! Um halb 5 sind dann alle in den Sonnenuntergang heimwärts gezogen..... und wenn sie nicht gestorben sind... dann kommen morgen um 7 alle wieder!

 

LeseTag 6: Donnerstag 1. Oktober 2020

... und heute sind sie um 7 Uhr wieder gekommen! Ein bisschen kleineres Grüppchen, aber immerhin! Wir sind gestartet bei den Grünen Veltiner in der „Zidabaud“ (=Zitterband so heißt die Riede!) Es war fast no a bissl grab („grab“ = no net liacht und nimmer finster), wir haben die Krotzen suachen müssen und fest gestellt: Es waren fast keine da!!!!!!!! Mein Gott! Wir haben Weingärten die sind schön! So richtig! – nur ein ganz klein wenig durchputzeln! Ma bitte da Scheff hatte heute Dauergrinsen am Vormittag! Ich hatte das Vergnügen mit ihm zu Lesen – er war streichelweich! Sowas! Dementsprechend ging es heute auch etwas schneller und der Hänger war in kürzerer Zeit ein wenig voller!

Ein unglaubliches schönes Schauspiel: der Sonnenaufgang! Wenn die Sonne schön langsam über die Horizontkante aufsteigt, durch die Weinblätter blitzt und die Welt in sanftes Licht taucht.. Einfach nur beglückend! Ich hab mich vor lauter Fotomotiven gar nimmer eingekriegt – dementsprechend hat mein Handy ausgeschaut.. pickat und og’schmiert – hie und da hab i mal über die Linse fummeln müssen, sonst hätt i lauter verschwommene Fotos gehabt!

Heit wars auch schon um einiges trickriga („trickriga“ = trockener!). Gummistiefel waren nimmer so gatschig und nach 3 Stund vü z’warm! (naja ok – ich hab ja auch schon die mit Fell an..)

Am Morgen wars a wenig „losert“ (=das hatten wird schon!) .... Ich hätte heute einen persönlichen Kopfkratzer gebraucht und war mir nicht sicher ob i net seit der Fruah Läus hab. Bis ich drauf gekommen bin, dass 1000 Muckerl um mich geschwirrt sind – ich glaub die waren bissig!

Nachdem ich mich a halbe Stunde mit der Scherenspitze gekratzt hab - weil alles andere pickt - hab ich mich in eine Doppelladung  „Antimückenölmischung“ eingesprüht, dann war a Ruah!

Ich hab dann zwar a Frisur wie a Meerschweinchen gehabt,  aber was solls: ich hob eh mit mein Mann gelesen!

Nach der Jause – inkl. täglichen Kaffee aus den „Blaubärtassen“ – gings zu den nächsten Grüner Veltiner am „Pfaffenberg“... UND scho wiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeder soooooooooooooo schen!!!!!!!!!!!!!!!

Scheff kam aus Rundumgrinsen gar nimmer raus... 

Die warmen Temperaturen sind ja dank funktionierender Tankkühlung im Keller jetzt leichter aus zugleichen! Scheff jun. und Scheff sen. sind sehr happy darüber!

ABER man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben.. eh klor.. es kam wie es kommen musste:

Der dritte Weingarten hat mit richtig schönen Krotzen aufgewartet! Und zur Strafverschärfung war der Weingarten auch gleich einer der niedrigsten! So kurz vorm am Bauch legen damit man zu den Trauben kommt! Unglaublich Rückenschonen!

Kurz vor 1 waren alle dann schon ein wenig schmähstad („schmähstad“ = leicht genervte Stille weu jeden das Reden vergangen ist): Hunger und g’fäute Weiwa – kein gute Kombi!

In der Zwischenzeit hat Mama-Köchin heute Bratwürschtel g’richt und um 13.00 war Pause!

Nach eine Stund hat sich der Rest der Mannschaft über die letzten Krotzen hergemacht und um hoiba 4e haben wir sie erledigt (oder sie uns? Na wir waren fertig – so oder so)

Brav worma heit! Hat da Scheff gesagt!

Übrigens die Idee des Tages kam vom Scheff junior! Er liebt das Presse putzen! Täglich und einmal die Woche wird das ganz gründlich gemacht! Alles wird zerlegt und peinlich genau gereinigt! Und des „fäut“ eam so richtig au hoit! Er meinte: „Wenn wir jemand Kleinen hätten, den brauchat ma nur in die Press setzten mit ana Birscht’n („Birscht’n“ = Bürste!), Deckel zua und im Kras drah’n lassen! Wir brauchat‘n nur wen Klanen!“

Ich versteh nicht wie sie da ausgerechnet auf mich gekommen sind! (da Oitscheff war nämlich a glei dafür) ...

 

Sie haben sich dann köstlich amüsiert mit der Vorstellung wie Mama (ich) mit da Birscht’n in der Press sitzt und - wie a Hamster im Rad - putzt! ... mit diesen Bildern lass ich Euch jetzt alleine bis morgen.....

Lesetag 7: Freitag, 2. Oktober 2020

7 Uhr Ausfahrt Treffen. Fräulein J.-Neu hat die „Einstandsregeln“ gleich von selber erkannt und an super guaten Kuchen mitgebracht! 

Am Programm heute: LAMM! Unser Grüner Veltliner „Schlachtschiff“ im Weinsortiment!

Und genauso haglich wird der auch behandelt... Durch“krotzen“ so wie jeden Tag war angesagt. Einer unserer niedrigsten Weingärten – kurz vor der Buachlage - damit das Kreuzweh gleich am Morgen aufgefrischt wird und bis Abend anhält. Als alle Anwesenden endlich aufgefädelt in der ihnen zugeteilten standen – kurze Ansage wie wir es gern geputzelt hätten – die Aufforderung los zu starten: „Wo san de Küve? („Küve“ = Kübel!)

De san daham im Bus – weil Juniorscheff mit Bus statt mit Puffi („Puffi“ = Weingartenvehikelfahrzeug“) gefahren ist. Scheff mit Puffi wieder heim um Bus zu holen – Leserin: „Wo sind die Scheren?“ – De san im Puffi -  der is aber wieder weg... Noch an Durchblick? Mir ist er um 7.10 heute schon abhandengekommen!

Wir haben es aber doch dann bravourös geschafft den Lamm so durch zu lesen, dass alle Scheffs zufrieden waren.. Er war weitaus besser als erwartet und die "Schönen" dürften jetzt noch hängen bleiben und weiter reifen. Nach der Jaus‘n mit Einstandskuchen wurde weitergelesen in der Riede „Zöbinger Freiheit“ – schöner Name find ich! 

Dieses gnadenlose Ausselektieren der Weinbeeren tun wir uns nur deswegen an, weil wir für unsere Weine einfach gesunde Trauben brauchen! Und unsere Truppe macht brav was wir wollen – zumindest im Sektor „Krotzen putzen“! So wie beim berühmten Aschenputtel! Nur bei uns haben die Prinzessinnen halt alle Gumistiefel an!

Nächste Woche kommt ein neuer Leser, der immer seinen Urlaub bei uns zur Weinlese verbringt. Der ist der „Krotzenspezialist“ und verantwortlich für die Namensgebung der „g’fäuten Weiwa“.  Voriges Jahr hat er voller Stolz erwähnt: „I hab in der Suchmaschine „Weingut Brandl“ eingegeben und das erste was erschienen ist war „Krotzen“... UMPF ... dass wünscht man sich doch oder ?!?!!?!

Mein „Junior-Scheff-Kind“ hatte heute wieder eine wunderbare Idee! Homeoffice in der Lese: Jeder Leser kriagt an Kipper voll Weiwa vor die Haustür und die darf er dann durchputzen! „Mmmmmhhh a schena Füm und a paar Krotzn dazua – was will man mehr?“ ... Ich liebe mein Kind!

Ahso: ja sicher Mittag gegessen hama a: Knacker-Pürree und Salat von „Mama-Köchin“ und der zweite Kuchen (Rotweinkuchen) des Tages von Schwiegermutter!! Von wegen: „Geh tua da nix au –im Lesen nimmst eh von söba o!“..... So g’scheiter wird’s heut nimmer und jetzt is mal zwei Tage a Ruah.... Möge die angesagte Regenstörung unscheinbar an uns vorüberziehen! Schönes Wochenende....

 

Lesetag 8: Montag, 5. Oktober 2020

DAS sind die besten Lesetage! Am Abend sagt der Wetterprophet „eventuell Regen“ an.. Morgens um 7.00 (ist die Welt angeblich noch in Ordnung) und trocken und 10 Minuten später beginnt es genau so viel zu „breseln“ („breseln“ = hauchfeiner Tröpfelchen die kein Regen san und a schon“) dass Scheff und Scheffin völlig planlos sind! Da Scheff fragt MICH!!! was ma tuan solln!!! Nachdem es wieder nachgelassen hat der feine Regen um wieder anzufangen und wieder nachzulassen, waren wir mutig und haum do tau! Um halb 8 sind alle – genauso wie der Regen – eingetröpfelt und wir san glei im Hausweigort blieb’n. („Hausweigort“ = der Weingarten beim Haus – eh logisch!) Nachdem wir uns immer gleich beim Haus treffen – sehr passend! Als endlich alle in eanara Zeile g’standen sind und wir schon a bissl was gelesen haben, hat es wieder zu tröpfeln begonnen! Es ist dann in sanften, leichten Regen übergegangen und wir hatten das berühmte „G’schiss“ auswendig! Wenn man a Patzl am Hänger hat, können die Chefs nix damit anfangen! Man braucht zumindest so viel, dass a Press voll wird! Gut also auffi mit den Kapuzen, die die keine hatten des G’nack einziag’n, und durch! Es hat dann schön weiter „g’sautt“ („g’sautt“ = feiner Regen!) und auf jo und na waren alle mehr oder weniger feucht! Gott sei Dank haben alle übers Wochenende eana Leserg’wand gewaschen, somit hat kana nach „nassen Hund“ gerochen! ABER eines hab ich festgestellt: sie wor’n schnö UND lustig!!!!! Wir haben heute die Überlegung angedacht, wenn die Leser langsam werden einen Sprinkler einzusetzen!

Nachdem der Hänger dann voll war, so um 10 Uhr und es zu regnen aufgehört hatte, kam die erste Ansage vom Scheff: „Liebe Leute (DAS ist immer gut!!!) wir woin Eich ja net ausschinden, aber wenn ma den klan Weingorten daneben no schnö durchlesat’n?“ ... Na wer sagt denn da Nein, wenn der Scheff so liab bittet, währed von sein Kapperl noch der Restregen tropft? ... Nach an Kaffee, an Lebkuchen und amoi Trinka, sind wieder alle brav in die nächsten Zeilen getrappt! Da war schon fast der Anschein als ließe sich die Sonne blicken! Alle waren mehr oder weniger „dampfig“ („dampfig“ = man hat viele Schichten Kleidung an – die oberste ist feucht und darunter beginnt man zu schwitzen – super Kombination!)

Nach dem die paar Zeilen Grüner Veltliner auch durchgelesen waren, sind alle grad so richtig in Fahrt gewesen! Dann kam die 2. Ansage vom Scheff: „Liebe Leute, wir woin Euch ja net ausschinden (irgenwie hat ihm das keiner mehr geglaubt),  aber wenn ma den klan Grüner Veltiner Boden am Kogelberg a no durchzwickaten???“ Natürlich hat niemand nein gesagt – wir haben nämlich unglaublich braaaaaaave Leser – drum sind wir vor Mittag auch noch am Kogelberg gelandet!

Nachdem der auch noch fertig durchgeputzt war wor’s eh schon hoiba 1! Weil wir ja eigentlich nur eine Fuhr lesen wollten, war nix kocht! Also musste der „Leseressennotfallplan“ herhalten: a Leberkas! Die Scheffin hat zu Mittag mal kurzfristig die Nerven weggeschmissen aufgrund der, auch für sie ein wenig ZU flexiblen Vormittagsstunden! NACH dem Mittagsmahl kam die dritte Ansage des Scheffs: „Liebe Leute, nachdems jetzt trocken ist, WER NOCH WILL, wenn ma no den Rest im Fahboch und in da Nobaud fertig durchlesat’n?“... und weil es endlich trocken war und da Scheff immer no so liab g’schaut hat, haben wir einen ganzen Tag Grüner Veltliner durchgelesen! In der letzten ¼ Stunde hat sogar noch die Sonne – fast a bissl feizäulig („feizäulig“ = feindselig!) -  durchgeblinzelt!

Alle Leser waren brav da bis zum Ende des Tages. Unser „Krotzenbeauftragter“ Leser R. meinte: Heut is dei Frisur wieder auf Meerschwein! Er hat recht! So unsere Leser san heut „ausg’schund’n word’n wie a Pochtackerl“ (=ähm???? = ein gepachteter Acker, den man so lang anbaut, dass nie mehr wos wochst!) Die Scheffs san glücklich weil wir mit der Grüner Veltliner Durchlese schon super weit san!

Heute war‘s eine lange „Regengeschichte“ weil i hoff, dass es die einzige war!

 

Morgen geht’s erstmal zu den Rieslingen! Zu denen, die unsere neuen Leserin net lesen woit, weils so „schön“ san!........ aber DAS ist eine andere Geschichte!

Lesetag 9: Dienstag, 6. Oktober 2020

Heute is es scho amoi guat losgegangen! Nachdem ich endlich Zimmer-Kuchl-Kabinett im Auto verstaut hab, hätte ich nur noch den Schlüssel zum Selbigen gebraucht um loszufahren!

Wer kennt das?: in der Hektik – während schon alle warten – den Schlüssel zu suchen und 0,00 Ahnung zu haben WO er ist! I hob i da Fruah schon meine Tagesration an Schwitzen und Fluachen verbraucht! Meine Leserdamen, die auf die Abfahrt gewartet haben, durften das Schauspiel miterleben, ich hab mich aber VOR jedem Fluacher eh artig entschuldigt!

Endlich ist dieses „Mistding“ aufgetaucht und wir konnten zu den Riesling am hinter’n Kogelberg fahren! Der Rest der Mannschaft war schon anwesend und wurde von Scheff junior ins „Riesling-Krotzen putzens“ eingeschult! Fräulein J. – Leserin Neu – ist endlich bei Ihren „Lieblingen“ gelandet – die sie eigentlich gar nicht lesen wollte! Und?? Tata!!!!!!!!!! So schlimm waren‘s gar nicht! Ratz – fatz war der Rieslingweingarten durchgeputzt. Und außerdem hat die Wahnsinns Aussicht da oben alles Wett gemacht! Wir durften heute eine unglaubliche Fernsicht genießen! Der Heiligenstein eingehüllt in Nebelwölkchen und ein Blick weit bis ins Alpenvorland rein... Unglaublich schön! Weiter ging‘s dann zu den Kogelberg Terrassen Rieslingen! Dort sind wir auch den ganzen Tag „picken“ geblieben! Im wahrsten Sinne des Wortes – denn mittlerweile ist wieder der Moment eingetroffen wo ois pickt! Jede Autotürschnalle, jedes G’wand... alles was man angreift ist „zuckrig kontaminiert“... Und auch wie jedes Jahr die logisch-schlussfolgernden Kommentare: „Siaß miassn’s sei de Weiwa, sunst tatens net so picka!“ ...  

Der strahlende Sonnenschein hat heute am Vormittag wieder animiert zur „schichtweisen Gewandentledigung! An jedem Eck is a Leserquandl herumkugelt.. Meistens wird es in der Gachen („Gachen“= Hektik und Eile) ins Versorgungsfahrzeug“ gestopft! Sehr zu meiner Freude: wenn i dann Kaffee und Trinken auspacken will, muass i mi zuerst durch an Leserquandberg wühlen!

Fräulein C. hat heute wieder ihre Jacke gelüftet. Auf der Brust ihres Shirts schauten uns drei kleine Babyhunden an. Einstimmiger Tenor (auch von den Männern!): „Moooooooooooiiiiiiii san de liab!!“

Heute gab‘s keinen Leberkas zum Mittagessen, sondern Reisfleisch von Mama-Köchin – im Riesenreindl! Immer der logistische Vollwahnsinn! Mama kocht in meiner Küche und i bin sooo froh, dass i heuer die Reindl nur zu Mittag abholen muss und nicht selber befüllen! Einen 3 Personenhaushalt, mit dementsprechender Ausstattung für 4 – 5 Wochen in eine Großküche zu adaptieren ist jedes Jahr eine neue Herausforderung!

Nach dem Essen und superguater „Schwarzwälder Schnitte“ – gebacken von ScheffJunior-Freundin,  sind ein großer Teil der Leserschar wieder motiviert zu den Rieslingterrassen zurückgekehrt... Terrassen heißt auch immer ein bissl „kraxeln“ zu den Bendl’n („Bendl’n“ = Terrassenböden wo die Weinstöcke wachsen). Scheff Junior hat heute mit keinen neuen Ideen aufgewartet. Da er mit der Freundin gelesen hat, gabs Wichtigeres zu besprechen! Dafür hat der Seniorscheff und unser Krotzenspezialist, Leser R., unglaublich g‘scheit über die „Krotzen“ philosophiert! Man wollte doch dahinter kommen warum es sie überhaupt gibt! Mein Mann kam zu der Erkenntnis, dass es wohl am Spritzmittel: „Fäu Du mehr“ liegt. Aufgrund der dann folgenden NOCH gescheiteren Erkenntnisse ist unser Leser R. heute gleich mal zum „Professor der Krotzologie“ aufgestiegen! Es wurde auch über den „perfekten Leser“ diskutiert! Erkenntnis dazu: die mit einer „niedrigeren Bauhöhe“ tuan se leichter, de brauchen se net so weit obe bucken!

Mit lauter „bled daherreden“ haben wir um 16 Uhr tatsächlich unseren Terrassen fertig geputzt! Es sind heute ein großer Teil unserer Rieslinge durchgelesen worden und hängen geblieben sind saubere Rieslingtrauben, die noch nachreifen dürfen! Und wer schon jemals „Riesler“ gelesen hat, weiß was des für a „Boslerorbeit“ ist („Boslerorbeit“ =  ma tuat und tuat und wird net fertig!)

Wir haben aber auch ein ganz tolles Team, das unsere Anweisungen so gut es geht umsetzt! Hier mal ein Danke an Euch!

 

So g’scheiter wird’s heut nimmer. Ich erspare Euch die restlichen geistigen Ergüsse unserer philosophischen Ausführungen... D’Sunn hat gscheint, weiter gangen is vü – sche wor’s - bis morgen im „ganz normalen Leserwahnsinn“!

Lesetag 10: Mittwoch, 7. Oktober

Heute gibt’s keine Geschichte.. sorry.. Der Tag hätt nicht so schlecht begonnen. Mit zunehmenden Tag hat auch der „ganz normale Wahnsinn“ zugenommen!... Nachdem ich meiner Freundin Abends noch die Hucke voll geheult hab hat sie mir geraten: „Dann schreib heit afoch, die Gulaschreindl für 17 Leut ist Gott sei Dank NICHT hinuntergefallen, DAS wäre dann eine andere Geschichte gewesen!“

Super Idee!

I bin für heute – Tag 10  - erldigt! Einen schönen Abend viel Spaß beim Büderl anschauen..

 

(die Trauben san Riesling – durchgekrotzt!)

Lesetag 11 und 12: Donnerstag 8., Freitag 9. Oktober

Hurra wir haben heute ausgekrotzt! Sozusagen alle Weingärten durchgeputzt! Und jetzt geht es in die Vollen!

 „Es gibt Tage, da wollt ich, ich wäre mein Hund“... Frei nach Reinhard Mey wäre ich gestern gern in einem weichen Körbchen gelegen, hätte maximal gefressen, vielleicht einmal um den Häuserblock und das wär‘s dann gewesen mit dem Tag!

Nein, nicht so wenn man unter der Weinlese ist! Kein weiches Körbchen sondern maximal pickerte Finger und minimale Motivation und die langsame Leere sämtlicher Batterien! So wie immer um Tag 10 herum, wenn das erste Mal die Luft ausgeht! Gestern hatten wir einen gaaaanz langen Tag – das Wetter war schön – die Nachmittagsmannschaft wollte nicht aufhören und plötzlich war es 17 Uhr 15!

Der letzte Grüner Veltliner Weingarten zum Durchlesen war Motivation genug und so sind uns gestern nur mehr zwei Zeilen geblieben für heute!

Das heißt dann für die Scheffs Abendschicht im Keller, die Trauben wollen ja auch verarbeitet werde. Im Keller werkeln Scheff Junior und Scheff senior gemeinsam und es funktioniert prima prächtig! Weil Papa-Scheff sein Wissen weitergibt und Bubu-Scheff auch mal machen lässt. Und wenn Papa-Scheff hektisch wird, Bub-Scheff ihm den berühmten „Schuach aufblos’t“ (= Du kannst mir den Buckel runter rutschen“).

Und auch eine Abendschicht für Scheffin – Zimmer,Kuchl, Kabinett sollen ja wieder von B nach A gepackt werden!

Die „Blaubärhäferl“ gehören alle drei Tage neu beschriftet, weil sonst keiner mehr weiß welches seins ist.. So wie in der Krabbelgruppe! Essen richten für die Mannschaft, Mama-Köchin alles herrichten und mit ihr planen bezüglich kochen...

Fräulein C. hat trotz des späten Leseschlusses sich noch für einen Topfenstrudel für nächsten Tag angetragen, die Nachspeis war gesichert! Das ist übrigens die Leserin die mir jeden Tag ihren Oberkörper präsentiert für ein Fotoshooting: „Schau wos i heit wieder für a Leibal au hob!“ Einmal Vollglitzer, vor zwei Tagen wars der Hund – scho wieder a Hund J ))))) Heute wars der Wink mit der Freiheit!

So und HEUTE wieder ein sonniger Tag, wie in der Winzer gern mag! Ein bisschen Wind und die Stimmung steigt! „Soooo brauchat mas jetzt, a bissl a Liflt =(„Lüftchen“) und sche trucka!“ ... Jetzt kunnts schen bleiben bis Weihnachten, dann kurz schneib’n und dann wieder sche werden! So die Wetterwünsche unserer Leserschar!

Zu Gaste heute auch ein „Ein-Tages-Leser“: Erste an Frage an ihn: „Weißt Du was ein Krotzen ist?“ .. Er war vom Fach und hat sich gleich ausgekannt! Einschulung hat sich erübrigt! Somit waren wir ratz-fatz drauss’d aus den zwei Zeilen! Ab jetzt ging es nur mehr in die Vollen! ALLES wird abgelesen! Das ist dann der Moment wo der Kübelausleerer drei Gäng hinauf schalten muss weil nur mehr nach an laar’n Küve geplerrt wird... Auch ein Gasthund hat uns heut besucht.. Der „Hund“ der ich gestern gern sein wollt! So ein herziger kleiner Kerl – eigentlich eine „Kerlin“.. Jeder hat mit pickerte Finger und Handschuhe ihm seine Streicheleinheiten verpasst und sich so zusagen am Fell die Händ abgewischt. Ergebnis: Meerschweinfrisur beim Hund!

Scheffin hat sich nach Mittag verabschiedet um Singen zu fahren. Mein Gott war das schön: A Hosen an zu haben die net stinkt und pickt und Schuach auf denen nicht der Gatsch drauf is...

Morgen Samstag, lesen wir ausnahmsweise auch, weil das Wetter angeblich wieder umschlägt.. Und sehr instabil sein dürfte: Jeder Leser öffnet nämlich immer gleich „sei Wetta“ und dann können wir es uns aussuachen, weil jeder hot a anderes! Bei an reng’ts am Montag, beim andern am Dienstag, beim dritten gor net und beim 4. schneibts auf 500 Meter oba! Wir lassen uns überraschen!

 

Übrigens die Lieblingstiere der Lese sind wieder da! Welche? Quizfrage! bis zum nächsten Mal.....

Lesetag 13: Samstag, 10. Oktber 2020

Ein „Mini-Lesetag“ mit ein paar motivierten Helferlein und trotzdem ganz schön was weitergegangen ist es! Einen ganzen Weingarten abgestaubt, wieder einer weniger – wie man so schön sagt! Grüner Veltliner.. Scheffin hat sich wieder geschlichen nach 1,5 Stunden um ihrer Sangeslust zu frönen.

Um 12e wurde das Wochenende eingeläutet.. die beiden Scheffs waren fleißig im Keller, der Alt-Scheff werkt noch immer... Scheffin hat eine Wochenration an Essen eingekauft.. Sozusagen eine „Wagenladung“ voll! Morgen wieder fertig alles herrichten,.. ein wenig den Dreck der letzten Woche aus dem Haus kehren. Des pickerte Quandl waschen. Im Keller wird die Presse penibel gewaschen dn gereinigt! Gott sei Dank auf konventionelle Weise und net mit mir mit der Bürschtn in der Trommel. Wir warten jetzt mal wie das Wetter so mitspielt, „ob’s uns am Montag wieder losst“.... dann lesen wir uns wieder...

 

... und ein großes Danke für Euer enormes Feedback! I versteh net was ihr an ein paar alltäglichen Lesergeschichteln so findet! Aber es motiviert ungeheuer und für mich ist es Abends immer ein wenig revuepassieren lassen, was so passiert ist.. Naja – ALLES darf ich Euch eh nicht erzählen... So kleine Betriebsgeheimnisse hat ja jeder... Aber der Rest ist orignialgetreu!....

Lesetag 14: Donnerstag, 15. Oktober 2020

... eigentlich ist jetzt Schluss mit lustig, wenn die Ernte draußen hängt und es jeden Tag regnet... Die Nerven liegen blank, man schaut tagtäglich 5 x sieben verschiedene Wetter – in allen regnet es. Der Wetterfuzzi sagt ein Tief nach dem anderen an... Nicht mal die Katze hat Lust von der Couch zu kriechen... Nutzt nix – da müssen wir durch!

Zumindest reden wir uns im Familienverband das gerade ein – immer der, der gerade ein Stimmungshoch hat – motiviert die, die sich im Moment die Haare raufen!

Vor zwei Tagen haben wir es genau eine Stunde geschafft eine halbe Fuhr zu lesen – das hab ich jetzt einfach nicht als Lesetag gewertet!... (Angefangen zu lesen – angefangen zu lesen – zwickt wie wüd – aufg’hört!)

Heute ................................. SONNENSCHEIN!... Zwar war der Lesestart erst um 10:30 weil alles rinn-waschl-nass war! Auf den erhofften Wind, der wenn man ihn nicht braucht, einen das Hirn wegbläst – war heute leider kein Verlass! Aber um halb elf waren alle pünktlich versammelt im Hund bei den Grünen Veltliner! Fräulein C. hatte wieder ein Spezialleiberl an– einer ohne Brille wollte ganz genau mit den Fingern lesen und hat gleich eine auf die selbigen bekommen! Mittlerweile sind die Gummistiefel mit Fell ausgepackt und die dicken Jacken. Sobald die Sonne raus kommt treibt‘s einen aber die dicken Fetzen wieder vom Leib.

Da wir die letzten Lesetage alles durchgeputzt haben, geht es jetzt um einiges schneller! ALLES abzwicken – das ist sowieso immer das Zauberwort bei den Lesern um die Motivation gleich noch mal anzukurbeln. Die „Krotzerl“ die noch zu finden sind, werden noch ausgebeeberlt. Scheff-Junior war heut der Kübelauslaarer... und er kam echt drann! Mit absoluter Gelassenheit ließ er das Geschrei nach: “Geh an Kübe brauch i!“ – „Küüüüüüüüüüüüüüüübe!!!“ - „Gibt’s kan laar’n Kübe“ – „über sich ergehen!

Um 15 Uhr haben wir dann einen großen und zwei kleine Grüne Veltliner Weingärten abgestaubt! Und das Gefühl, dass schon „was fertig abgelesen ist“, ist kein schlechtes...

Jetzt wird schon gerechnet wie viele Tage wir noch zu lesen hätten, wenn wir könnten wie wir wollten! Scheff-Seniors Geburtstag ist immer so ein magisches Datum: Geht sa se aus bis dahin?

Im Keller füllen sich die Fässer, es wird umgepumpt, Most hin und her. Der eine stürmt noch der andere is schon staubig..

Die Mostfliegen sind heuer sehr spärlich unterwegs – sogar denen ist des Wetter zu grauslich!

Bis jetzt schauns no guat aus die Weintrauben – wir hoffen, dass der nächste Regen nicht zu heftig ausfällt und dann bitte endlich noch ein paar Tage Sonne und Wind kommen!

 

... und so wie jedes Jahr die Motivation: „Wird scho recht werd’n, is jedes Johr no wor’n!“

Lesetag 15: Montag, 19. Oktober

Montag, trocken, alles Lesen! 7 Uhr 30 - los geht’s!! Heute war volle Frauenpower der Mädels angesagt... aber der richtig jungen Mädels.. Hat mich heute ein wenig „alt“ ausschauen lassen! Unseren lieben Leser G. haben wir vorsorglich in die hinterste Zeile gesteckt, damit er nicht vom Lesen abgelenkt wird. Ansonsten ging es zackig voran! Zwick, zwick, zwick, zwick... Voll Lesen ist immer das Highlight nach der Krotzenputzerei! Es müssen zwar noch die Beeberl ausgezupft werden, aber kein Vergleich mit der Durchlese. Und wenn man am Ende des Tages zurückschauen kann und es sind wieder Weingärten fertig und abgelesen tut das schon gut! Ganz tolle Grüner Veltliner Trauben sind im Keller eingetroffen.. Ein zufriedenes gegrunztes „schaunehscheaus“ vom Scheff nach einem Seitenblick in die volle Boting („Boting= Bottich“ – glaub i hoit) beim Vorbeigehen, da haben sogar die Beeberl aus dem Hänger gelacht!

Mittags war heute Haubenküche angesagt! Mama-Köchin wollte gefüllte Schweinsrouladen machen.. Hat sich auch, aber für de vü’n Leit a echte Challenge! Mein vormittäglicher Anruf: „Puh bis jetzt hob i g’werkt! I hob man grod an Kaffee jetzt g’macht. Geh hearst host du an Cognac?“-----„HÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ ??? an Cognac??? Fürn Kaffee?? Muss i ma Sorgen machen?“ .... Nein meine Mama säuft nicht! Sie hat ihn zum Aufgießen des Fleischsafts gebraucht! Coole Idee! So kann man die Leser auch bei Laune halten!

Am Nachmittag haben wir noch schnell einen kleinen Grünen Veltliner Weingarten abgestaubt. Als dabei dann noch die die Sonne rausgeschaut hat, wollten wir gar net so richtig aufhören, weils so schön war.

Mei Kind (Scheff junior) hat heute wieder den Vogel abgeschossen! Er hatte wieder eine neue super Idee! "Du passt mit Deiner Größ eh in a Fassl a eini zum Putzen!" Ich: "MICH bringst in a Fassl sicher NIIIIIIIIIIIIIIICHT rein!" (ich dachte eher an meine klaustrophobischen Zustände) Mein Kind: "Geh bitte soooo groß is dei Hintern a wieder net!".. Ich liebe ihn!!

 

Bis morgen...............

Lesetag 16: Dienstag, 20. Oktober 2020

Hinterer Kogelberg: Check! Kogelberg: Check! Hund: Check!

Wieder was gscheg’n! Jeden Tag ein wenig mehr Fläche die fertig gelesen ist! Jetzt beginnen schon die Leser zu spekulieren „wievü Tog no wenn Wetter und so..... „

Heute wieder Grüner Veltiner abgelesen. Hinterer Kogelberg war ein ziemlicher Hund  obwohl wir den Hund erst am Nachmittag gelesen haben.. (ähm ja is kompliziert mit unseren Rieden--- ).

Es war eine ziemliche krotzerte Angelegenheit heute Vormittag! Da die Spitzzeilen net so aufregend und immer schlechter beinand waren,  es mit der Zeit immer stiller geworden! Als die Laune der Leser ziemlich tief gesunken ist hat Scheffin sie aufgefordert: „Wollt ihr was singen? Wir gründen „Brandls Gefangenenchor“? - wollte auch keiner. Also wurde still schweigend dahingeputzt und man hörte nur das Scherengezwicke und hie und da wen nach an Küve schreien! Immer wieder hab ich ihnen versichert: „Des is unser schlechtester - es wird nur mehr besser!“ I hab gehofft, dass es wirklich so ist, sunst hätt i a Meuterei gehabt!

Aber auch dieser „Motschger“ (=Motschger = saftlerter Gatsch) hatte ein Ende und wurde feinsäuberlich ausgeputzt! Fräulein C. hatte heute kein Spezialshirt an, dafür hat sie ausgeschaut von oben bis unten als hätte sie sich in der Botting gewuzelt! Gott sei Dank hat sich der nächste Grüner Veltliner Weingarten am Kogelberg dann von einer besseren Seite gezeigt. Die Stimmung und Motivation ist wieder gestiegen und so haben wir auch den noch vor Mittag fertig abgelesen! Nach dem Mittagessen – inklusive Sonnenschein – haben wir sogar noch besagten Hund fertig erledigt!! Scheff senior ist super gut gelaunt aus dem Keller in den Weingarten nach gekommen, mit der Verkündigung dass wir heute die Grüne Veltliner 1. Lage gelesen haben! Unsere 1. Lagen Weine sind unser Topweine die auch einer gewissen Reife und Gradation bedürfen! Also: 1. Lage Grüner Veltliner: Check!

Übrigens, wenn Scheff senior „nachkommt“ heißt das: ZACK!  Er ist da!!... nix von „da Scheff kummt – i siach eam!“.. NEIN: ZACK auf einmal steht in der Zeile wie aus dem Nichts aufgetaucht! Wir glauben mittlerweile er schleicht sich an!

 

So... es wird heute leider nimmer g’scheiter... i pick, bin miad und meine Bärchenhäferl muass i a no abwaschen.. Apropo: Auf jedem Häferl steht der Name dessen, der daraus trinken soll! Eigentlich ganz einfach! Uneigentlich nicht--- Martina: „Wo is mei Häferl???“ Gerhard: „Keine Ahnung!“ „Gerhard WAS steht auf Deinem Häferl?“ Gerhard: „Martina“—„Gerhard heißt Du Martina????“ „Na – hobnetgschaut“ AAAARGHHHHHH::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Lesetag 17: Mittwoch 21. Oktober 2020

.. so... i bin miad!

Viel Tag heute – viel gelesen – Grüner Veltliner (voi schen!) – Riesling die erste Voll-Lese (a voi schen!). Scheff zufrieden mit oim! Der war heute nur im Keller und im Weingarten wurde er nicht gesichtet—hat sich net ein einziges Mal angeschlichen!

Da Herr F. aus Oberösterreich hüft uns die nächsten drei Tage! A volle nette Weinkundschaft, der mal beim Lesen dabei sein möchte! Er wurde gleich des Morgens in den „ganz normalen Lesewahnsinn“ der Familie Brandl eingeführt und war am Abend noch immer da.. kummt morgen sogar wieder! Wir haben ihm Fräulein J. anvertraut als Lesepartnerin! Sie wäre morgen nicht gekommen, aber weil Herr F. kommt, kommt Fräulein J. doch auch.  

Am Abend noch Besprechung der Scheffitäten – Wetter wird wieder instabiler.. super---

Und wir tataten in den letzten Lesezügen liegen. (und sonstige „Züge“ a boid) Wenn uns jetzt das Wetter drein pfeifft? Kurze Ausschreibung an unsere „Beste Lesetruppe“ ob wer gewillt ist auch sein Wochenende und den Feiertag in den Rauna („Rauna“ = Weingärten umgangssprachlicher Ausdruck, wenn man schon gnua hat von de Weistauden!) der Brandl zu verbringen! Es sind fast alle da – ist ja auch nicht umsonst die „Beste Lesetruppe“!..

 

So jetzt hat mein Scheff noch mit mir Gärkontrolle gemacht („Gärkontrolle = man säuft sich von einem Fassl des frisch gelesen Staubigen – oder Sturm zum nächsten), jetzt bin i leicht beduselt a no... hodoisbascht - Hicks.. bis morgen... hick..........................

Lesetag 18: Donnerstag, 22. Oktober 2020

Kurzfassung heute (bin miad UND hob an Hunger UND pick!):

Vier Stunden Grüner Veltliner Lamm geputzt! Feinst-säuberlichst! Jaus’n hots kane geben, nur einen Zwischenstopp sozusagen zwischen den Zeilen...

1. Lage Grüner Veltliner Lamm - DAS ist unser Flaggschiff der Grünen Veltliner! Es war heuer ein wenig unser Sorgenkind weil ihm das nasse Wetter sehr zugesetzt hat. Unser „Gastleser Herr F.“ trinkt so gern in Lamm – seit heute no um einiges andächtiger! Er hot eam gern mit seine Freund trunken. Sei heute – hat er g’meint - nur mehr alla!

Mit der Lese des Lamms haben wir für heuer auch gleichzeitig unsere Grüner Veltliner Lese beendet! Der 2020 GV ist im Keller! Es war ein kurzer „Zwischenfrohlocken“ wert und amoi drauf anstoßen im Keller, natürlich mit an GV Lamm 2019. Und wenn man den fertigen Wein in der Flasche hat, weiß man die „Sch... hock’n“ („Sch...hock’n = Arbeit die jeden Motivationsverlust nach sich zieht!) hat sich ausgezahlt!

Frage an Scheff wie er zufrieden ist? „Genau die Qualität di ma brauchan!“ --- Amen

 

Weiter geht’s mir Riesling... Möge der Wetterfrosch uns gnädig sein! 

Lesetag 19: Freitag, 23.Oktober 2020

6 Uhr trocken – 6:45 Uhr Nebeleinfall nass! Dann haben die „Spiele“ begonnen! Scheffin: „Hey Scheff, da volle Nebel – es wird feucht!“ Scheff: „Sch... faungt der jetzt zum „Nebereißen“ au?! („Nebelreißen“ = feuchte, graue Nebelsuppe senkt sich langsam zu Boden). Gut! Nächster Schritt: informieren der Lesetruppe: „Bitte zuhause bleiben – es wird feucht!“ Scheff schwärmt um 7.00 in die Weingärten aus um die Lage zu erkunden. Kogelberg (wollten wir heute lesen) nass! Heiligenstein trocken wenn der Nebel aber eifoit – jo .. a!

Lesetruppe informieren: „no immer zuhause bleiben – wir müssen abwarten!“ Wirkt unglaublich routiniert und planmäßig! In Wahrheit? Nervt’s voi und man hat keinen Plan! Wir wollen Riesling lesen, auch durchputzen – das geht seeeeeeehr langsam! Das ist dann immer auch ein bisschen ein Wettlauf mit der Zeit! Weil die Scheffitäten eine gewisse Menge an Trauben brauchen um irgendwas damit im Keller anzufangen. Gut! Hab ich schon erwähnt, dass die Morgenstunden ein wenig unentspannt waren? Dann kommt auch noch meine Mama-Köchin gut gelaunt, zum Kochen! ... und wir wissen no gor net ob ma lesen!!!!

Gut, dann wird vorgekocht! Kann man ja kühlstellen und aufheben! Sie schwingt ihr Handtascherl und packt glei mal den Schnaps aus! I bin mir nimmer ganz sicher ob sie den wirklich NUR zum Kochen mit hat....

Putengeschnetzeltes fertig! Warten! Scheff meldet sich: um hoiba 12er fang ma an, es dürft trocken sein! Gut heute gibt’s kein G’schnetzelt’s.... Ca. 4 Stunden lesen, alle kommen aufgepapperlt – kulinarischer Plan B muss her! Scheffin hat sich noch hingestellt und um hoiba 11e a Erdäpfelgulasch zammgewerkelt, damits nach der Nebelsuppen draußen a drinnen was Warmes gibt!

11:30 planmäßiger Start am Heiligenstein – alle da – alle gut gelaunt - aussern Scheff, der war heut ein wenig unentspannt! Verständlich! Und es ging dann viel schneller als erwartet! Nach Kaffee und Glühweinpause und Schokobananen waren alle ebenso weiter flott unterwegs. Stimmung immer no lustig und sehr bunt, zumindest das Outfit unserer Ladys heute! Und auf jo und na - zack: Heiligenstein fertig! Wenn dann von den Lesern selber noch der Einwand kommt: „Kennt ma net am Kogelberg a no wos dazua lesen?“, dann soll man sie nicht aufhalten, wenn sie noch wollen!

Also auf am hintern Kogelberg zum Riesling durchputzen! Da hängen jetzt nur mehr die gaaanz schönen Trauben!

Um 16: 00 war Schluss für heute! Gute Stimmung – gute Qualität – irgendwie schaut a End außa!

Morgen ist lesefrei – weil wir so ein Wettergetue net no an Tag brauchen!

 

Am Sonntag geht es – hoffentlich mit schönem Wetter – weiter am Kogelberg.... dann schaumamal..... a bissl geht’s no.... bevors uns nimma g’freit....

Lesetag 21: Montag 26. Oktober 2020

Es ist vollbracht!!! Wir sind fertig und die Ernte 2020 ist Keller! Ein unglaublich aufregender Tag. Die letzten Rieslinge am Kogelberg, sind noch draußen, das Wetter schlägt um und der Tag ist um eine Stunde „kürzer“ geworden. Das alle ist uns im G‘nack gesessen!

Aber unser „beste Lesetruppe“ und Freunde haben den Feiertag bei uns im Weingarten verbracht!

Und guat wars! Ein ziemliches Gewurrl war das in den Terrassen. Aber auch eine unglaubliche Disziplin.. Wie wir es gelernt haben: „von Backsteu zu Backsteu“! Der Schmäh ist natürlich auch wieder durch die Zeilen gelaufen: Seit Jahren hält sich das Gerücht, dass der letzte Lesetag der gefährlichste ist..  „Aufpassen am letzten Tag – ned vorm Traktor renna!“ „Der bei da G’stett’n steht ganz schlecht“ .. Und am Abend hat es auch noch Geschnetzeltes von Mama-Köchin mit Schwammerl gegeben!

Trotzdem haben alle den unbeschadet Tag überstanden. Außer Fräulein T. hat a bissl a Sauerei gemacht, allerdings auf Grund von „Selbstvestümmelung“! So a kleiner Zwicker in Finger mit nasse, pickerte Händ schaut glei seeeehr dramatisch aus...

Fräulein J. hat zur Feier des Tages putzige Smilie-Kekse mitgebracht mit dem Versprechen nächstes Jahr wieder zu kommen!

Es war ein ruhige, heitere Atmosphäre in den „Bendl“ und um 15 Uhr dann der große Moment jeder Ernte: JUCHU!!!!!!!!!! FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!

Scheff hat eine Magnum Riesling Kogelberg aufgerissen im Weingarten. Das was als letztes gelesen wird, wird a trunken! Und wir haben alle erleichtert auf die erfolgreiche Ernte angestoßen! Es war eine nicht einfache Lese heuer! Das Wetter hat halbwegs mitgespielt, aber es war auf Grund der Fäulnis viel mehr Arbeit und hat mehr Nerven gekostet! Und wenn die letzte Traube abgezwickt wird merkt man dann die Anspannung die bei allen abfällt, den Stolz es geschafft zu haben und auch die Freude über die Gemeinschaft! Weil es nur im Team funktioniert! Scheff und Scheffin schlucken dann meist und brauchen a Schneuztiachl....

 

Die Ernte ist die „Hochzeit“ des Jahres! Alles was man das Jahr über an Arbeit in die Reben steckt  wird in dieser Zeit heimgeholt! Dieses Traubenmaterial wird im Keller verarbeitet und das ist eine enorme Verantwortung, da es ein Jahr lang unsere Einkommen ist! Darum von Herzen: Guat is gangen und VERGELT‘S Gott!!!